Bericht: Barrierefreiheit und Inklusion in Mannheimer Kultureinrichtungen
Netzwerkveranstaltung für mehr Inklusion in Kunst und Kultur
Barrierefreiheit und Inklusion sind wesentliche Voraussetzungen für echte Teilhabe am Kulturleben. Die Netzwerkveranstaltung „Barrierefreiheit und Inklusion in Mannheimer Kultureinrichtungen“ bot am 22. Oktober 2025 im Ratssaal eine wichtige Plattform für Austausch und Zusammenarbeit zwischen Kultureinrichtungen und -akteur:innen, Vereinen und Verbänden. Die Veranstaltung zeigte großes Interesse aller Beteiligten und ist ein wichtiger sichtbarer Schritt – für ein Kulturleben, das allen offensteht. Denn Kultur ist unverzichtbar und sie muss für alle erreichbar, erlebbar und gestaltbar sein.
Akteur:innen, die in der Kulturszene oder in Mannheimer Kultureinrichtungen arbeiten, haben gemeinsam mit ihren Projektpartner:innen aktuelle Projekte und Angebote kultureller Teilhabe vorgestellt. Wie bereichernd ein partnerschaftlicher Ansatz für alle ist, zeigten das Ensemble Divers, das Nationaltheater Mannheim und die Reiss-Engelhorn-Museen. Themen wie partnerschaftliche Projektentwicklung, barrierefreie Zugänge und die Sensibilisierung innerhalb der Einrichtungen standen im Fokus.
In Kurzvorträgen und Diskussionsrunden wurde deutlich, wie vielfältig die Ansätze kultureller Teilhabe bereits sind – und wo weiterhin Handlungsbedarf besteht. Karlheinz Schneider, Vorsitzender des Badischen Blinden und Sehbehindertenvereins, erläuterte: „Aktuell stoßen Menschen mit Behinderungen noch auf viele Barrieren. Die entwickelten Angebote zeigen: das Bewusstsein ist da und wir dürfen optimistisch bleiben.“ Christian Holtzhauer, Schauspielintendant und Künstlerischer Leiter der Internationalen Schillertage am Nationaltheater Mannheim betonte die doppelte Verantwortung, die ein Theater als Ort und als Kunstform übernimmt: „Als Kunstform haben wir die Möglichkeit, Dinge ins Bewusstsein zu rücken. Wir möchten durch unsere Produktionen die Notwendigkeit, aber auch den Reichtum barrierearmer künstlerischer Arbeiten zeigen.“
Die eingeladenen Kulturakteur:innen, Stadträte und Akteur:innen mit und ohne Behinderungen fanden sich zu Themengruppen zusammen, um Impulse für neue partnerschaftliche Projekte zu sammeln. Tom Foell erläuterte als Vorstandsmitglied der AG Barrierefreiheit: „Barrierefreiheit beginnt nicht am Eingang, sondern bei der Planung. Deshalb ist es wichtig, Expert:innen in eigener Sache direkt in die Planung miteinzubeziehen. Ich wünsche mir eine stadtweite Kunst-Aktion, die zeigt, wie stark Mannheim in Sachen Barrierefreiheit zusammenstehen kann. Unter einem Motto wie z. B. ‚Access – keine Barrieren‘ könnten alle Kultureinrichtungen einen Monat lang kreative Zeichen setzen – für mehr Sichtbarkeit, Offenheit und Mut zur Veränderung.“
Das Kulturamt und die Beauftragte für die Belange von Menschen mit Behinderungen haben mit der Veranstaltung Sichtbarkeit, Austausch und Vernetzung geschaffen, um den Weg zu einer inklusiveren Kulturstadt aktiv zu gestalten. Kulturamtsleiterin Ewa Wojciechowska betont: "Kulturelle Teilhabe heißt in der Praxis Vielfalt zu leben, partizipativ zu arbeiten und die Chance wahrzunehmen, neue Perspektiven von Beginn an zu involvieren und von ihnen zu lernen. Zugleich ist Kulturelle Teilhabe eine Gemeinschaftsaufgabe, die nur durch enge Zusammenarbeit gelingen kann.“
Um die wertvollen Perspektiven der Veranstaltung zu weiterzutragen, ist eine Dokumentation in Planung. Die im Rahmen des Mannheimer Bündnis 2020 erarbeitetenHandlungsempfehlungen zur Stärkung der Kulturellen Teilhabe, fassen zusammen, wie es gelingen kann, die kulturelle Teilhabe aller Menschen in Mannheim zu stärken. Die Handlungsempfehlungen richten sich sowohl an Kultureinrichtungen als auch an die Kommunalpolitik.
Bei Fragen setzen Sie sich bitte mit uns in Verbindung: Denise Koch, Tel.: +49 621 293-3790 oder denise.koch@mannheim.de